Wintervortragsreihe zur Sonderausstellung „Skelette – Choreografen der Bewegung“

In unserer Wintervortragsreihe wollen wir das Thema Knochen und Skelette von verschiedenen Seite beleuchten: Was erzählen uns Knochen über das Leben längst verstorbener Tiere, welche zum Teil unerwarteten Funktionen haben sie und was passiert eigentlich, wenn Knochen im Alter an Festigkeit verlieren. Solchen Fragen gehen unsere Referentinnen und Referenten nach und liefern damit eine großartige Ergänzung zu den Inhalten der Sonderausstellung „Skelette – Choreografen der Bewegung“, die noch bis zum 27. April 2025 im Museum Mensch und Natur gezeigt wird.

Jeweils Donnerstag um 18:30 Uhr im Museum Mensch und Natur

Alle Vorträge werden auch online über Zoom angeboten. 

Eintritt frei!

Knochen befinden sich im ständigen Umbau. Dabei wird Knochenmaterial ab- und neues aufgebaut. Mit zunehmendem Alter überwiegt allerdings der Abbau und die Knochen werden schwächer. Oft heißt die Diagnose dann: Osteoporose! Die Medizinerin Dr. Ulla Stumpf und der Biologe Dr. Moritz Hertel blicken aus sehr unterschiedlichen Perspektiven auf dieses Thema und geben Einblicke in ihre Arbeit und Forschung. Während Dr. Hertel eine überraschende Geschichte aus der Forschung an Spitzmäusen erzählt, wird Dr. Stumpf Hintergründe der Krankheit, Zusammenhänge von Knochengesundheit und Lebensstil sowie aktuelle Ansätze zur Behandlung erläutern. Anschließend werden die beiden über Knochenbiologie sprechen und unter anderem er Frage nachgehen, was die Grundlagenforschung an Ansätzen für Therapien die Zukunft bringen kann.

Knochen – Harte Fakten aus der Paläontologie

Paläontologie ist die Wissenschaft, die anhand von in Gesteinen erhaltenen Resten ehemaliger Lebewesen, sogenannten Fossilien, die Geschichte des Lebens auf unserem Planeten rekonstruiert. Knochen spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie bleiben nach dem Tod oft lange erhalten. In Gestein können sie hunderte von Millionen Jahren überdauern. Die Paläontologen Gertrud Rössner und Oliver Rauhut zeigen, wie man aus fossilen Knochen nicht nur Aussehen und Größe eines Tieres rekonstruiert, sondern auch wie sie uns Informationen über dessen Bewegungs- und Lebensweise, Wachstumsprozesse und sogar den Stoffwechsel liefern.

Hut ab vor den Knochen – Von den vielfältigen und unerwarteten Funktionen eines unterschätzten Organs

Mit einer Hochgeschwindigkeits-Röntgenanlage wird an der Friedrich-Schiller-Universität Jena seit vielen Jahren das Laufen von Landwirbeltieren erforscht. Über 50.000 Röntgenfilme geben inzwischen Einblick in das ausgeklügelte Zusammenspiel von Knochen und Muskeln bei Echsen, Vögeln und Säugetieren. Aufwendig umgesetzte Animationen machen das Gesehene einfach zugänglich. Hunde sind dabei Lieblingsobjekte und gerade erst wurde eine Studie zur „Gangwerksentwicklung“ vom Welpen bis zum ausgewachsenen Hund abgeschlossen. Aber nicht nur die Knochen in Bewegung sind ein Thema sondern der Knochen hat in den letzten Jahren auch noch ganz andere Funktionen enthüllt. Wer hätte gedacht, dass er Botenstoffe wie andere Organe des Hormonsystems aussendet? Auch zeigt sich immer mehr, wie wichtig Bewegung in jedem Alter ist und was sie im Körper bewirkt.

Die Höhlenbären der Eiszeit waren deutlich größer als heutige Braunbären und werden daher gern als furchterregende Wesen dargestellt. Doch was wissen wir eigentlich über diese Tiere und woher? In diesem Vortrag wird gezeigt, wie die Analyse von Knochenfunden Aufschluss über Lebensweise, Ernährung und auch das Sozialverhalten der Höhlenbären gibt. Dabei werden paläontologische und archäologische Daten kombiniert, um ein Bild von den Bedingungen zu skizzieren unter denen die Höhlenbären lebten und starben. Durch den Vergleich mit heutigen Bärenarten eröffnen sich neue Perspektiven auf ihre Rolle im damaligen Ökosystem.